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Studie

Der private Vermieter – wer ist das?

Private Kleinvermieter sind auf dem deutschen Mietwohnungsmarkt die Gruppe, die mit Abstand den meisten Wohnraum anbietet, nämlich rund 60 Prozent aller Mietwohnungen. Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat nun in einer Studie die sozio-demografischen Merkmale der privaten Vermieter beleuchtet. Ein zentrales Ergebnis ist: Vermieter spiegeln einen breiten Querschnitt der Gesellschaft wider. Sie repräsentieren bei weitem nicht – wie vielfach fälschlich angenommen – nur die Oberschicht.

Vermieter kommen aus allen Bevölkerungsschichten
Die 3,9 Millionen Eigentümer vermieten rund 15 Millionen Wohnungen – vom Mini-Apartment bis zur Villa. Genauso vielfältig und bunt wie ihr Angebot ist die soziale Struktur der privaten Vermieter. Rentner sowie Freiberufler und Selbständige sind im Verhältnis zu ihrem jeweiligen Bevölkerungsanteil überproportional häufig vertreten. Nennenswerte Zahlen an Vermietern finden sich auch unter Beamten, Angestellten, jungen Haushalten und Beziehern von Niedrigeinkommen. Die Mieteinnahmen steigern das Haushaltseinkommen der Vermieter in der Regel nur geringfügig.

Wachsende Belastungen bremsen private Vermieter
Die Zahl der privaten Vermieter ist in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, stagniert jedoch aktuell trotz bester Voraussetzungen aufgrund des Niedrigzinsumfelds, der Konjunktur und der starken Wohnungsnachfrage. Die Autoren der Studie sehen eine Erklärung dafür in den wachsenden Belastungen für private Kleinvermieter und verweisen unter anderem auf die finanziellen Belastungen aus energetischen Modernisierungen und auf zunehmende Regulierungen, wie etwa die Mietpreisbremse oder Erhaltungssatzungen (Milieuschutz). „Angesichts der großen Diversität der Vermieter ist daher eine Politik mit mehr Augenmaß gefordert, damit es Deutschland nicht wie anderen Ländern geht, in denen private Vermieter durch steigende Anforderungen und Regulierungen letztlich aus dem Markt gedrängt worden sind“, so ein Fazit der Experten.

"Das Bild des reichen Vermieters, der armen Mietern gegenübersteht, stellt daher eher eine Ausnahme als die Regel dar. Dies sollte auch Einfluss auf die Politik haben."

Prof. Dr. Michael Voigtländer, IW Köln

Zahlen, Daten, Fakten

  • Die 3,9 Millionen Vermieter machen neun Prozent der Bevölkerung aus.
  • Mit jeweils mehr als 30 Prozent machen Rentner und Angestellte die beiden größten Gruppen unter den privaten Vermietern aus.
  • Sechs Prozent unter den 20 Prozent ärmsten Haushalten in Deutschland sind Vermieter.
  • Das monatliche Nettoeinkommen liegt bei 21,6 Prozent der Vermieterhaushalte unter dem Durchschnitt der Bevölkerung.
  • Bei mehr als der Hälfte der Vermieter betragen die jährlichen Nettoeinnahmen durch die Vermietung ihrer Objekte weniger als 5.000 Euro.