Haus & Grund Frankfurt
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Wie wichtig sind private Eigentümer für den Wohnungsmarkt?

Keine andere Gruppe stabilisiert den Wohnungsmarkt in einer solchen Form, dass man sie als Bestandshalter des Wohnungsmarktes bezeichnen kann. Die Rede ist von den privaten Eigentümern und Vermietern. Gerade in einer Stadt wie Frankfurt am Main sind sie eine wesentliche Größe, wenn es um bezahlbaren Wohnraum geht. Und dies seit Jahrzehnten.

Bundesweit verfügen die privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer über rund 33,5 Millionen Wohnungen, das heißt sie stellen über 80 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes (Quelle: Statistisches Bundesamt 2010/2015).

Private Eigentümer achten sehr darauf, dass die Immobilien ihren Wert erhalten. Damit einhergehende – und oftmals wiederkehrende – Instandhaltungen, werden daher von dieser Gruppe nicht vernachlässigt und mit Nachhaltigkeit durchgeführt. Qualität wird geschätzt, denn die Immobilie soll keinen Schaden erleiden. In Zahlen heißt das, dass jährlich über 100 Milliarden Euro in die Immobilien von Privaten investiert werden (Quelle: Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Immobilienwirtschaft des IW Köln (2009); Bauvolumensrechnung des DIW, Haus & Grund).

Private Eigentümer sind an langfristigen Mietverträgen interessiert und nicht daran, zum Beispiel den Mietspiegel bis zum letzten Cent auszureizen. Sie suchen das Einvernehmen mit ihren Mietern und nicht die Auseinandersetzung. Solange mit den Mieteinnahmen ein auskömmlicher, werterhaltener Ertrag erwirtschaftet werden kann, werden Mieterhöhungen nicht durchgeführt. Eine Erfahrung, die Haus & Grund Frankfurt am Main e.V. – als Hessens größter Ortsverein der Vereinigung – lehrt, dass die Mietpreisbremse nicht notwendig gewesen wäre.

Gerade die Herabsetzung der Kappungsgrenze zeigt, dass die Gruppe der privaten Eigentümer unter staatlicher Regulierungswillkür am ehesten leiden beziehungsweise diese finanzieren müssen. Die Kappungsgrenze, durch die gesetzlich verordnet wird, dass eine Miete bei Mietanpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete, in Frankfurt am Main nur um maximal 15 Prozent (vorher 20 Prozent) innerhalb von 3 Jahren steigen darf, trifft ausgerechnet denjenigen, der jahrelang eben unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete vermietet hat, also bezahlbaren Wohnraum auf Dauer zur Verfügung gestellt hat.

Dazu führt die Mietpreisbremse auf Seiten der privaten Eigentümer zu einem Investitionsstopp. Dringende Bauprojekte zur Wohnraumausweitung werden gestoppt, Instandhaltungen und Instandsetzungen sind nicht mehr so selbstverständlich, wie es sie es einst waren.
Die Rolle der privaten Eigentümer als stabilisierendes Rückgrat des Wohnungsmarktes ist mehr als in Gefahr. Es ist daher - nach der nun anstehenden Landtagswahl - an den dann in der Verantwortung stehenden Parteien, ein politisches Umfeld zu schaffen, in dem es der größten Gruppe der Wohnraumvermieter erleichtert wird, den dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum auch zur Verfügung zu stellen.
Gregor Weil RechtstippGregor Weil
Geschäftsführer Haus & Grund Frankfurt