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Umweltzeichen Blauer Engel

Bald weniger Feinstaub durch saubere Kaminöfen für Holz

Kaminöfen zum Heizen mit Holz erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Doch die Gemütlichkeit hat ihre Schattenseite: Kaminöfen belasten durch ihren hohen Feinstaub- und Rußpartikelausstoß die Luft mehr als Erdgas- oder Ölheizungen. Jetzt hat das Umweltzeichen Blauer Engel Vergabekriterien entwickelt, um den Einsatz und die Verbreitung sauberer Kaminöfen für Holz zu fördern.
 
Seit Anfang des Jahres können Hersteller von Kaminöfen das Umweltzeichen für ihre Produkte beantragen.
Bei der Zertifizierung mit dem Blauen Engel werden Kaminöfen einem erweiterten Prüfverfahren unterzogen. Es ermöglicht im Gegensatz zu der derzeitig vorgeschriebenen Typenprüfung, die Emissionswerte beim Verbrennen von Holz realitätsnah zu ermitteln. Auf Basis dieses Prüfverfahrens müssen Kaminöfen, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet werden, einen Emissionsgrenzwert für Staub von 15 Milligramm je Kubikmeter Abgas (mg/m³) einhalten. Der gesetzliche Grenzwert von 40 mg/m³ nach der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) wird damit deutlich unterschritten.
 
Außerdem fordert der Blaue Engel, dass – wie bei den Kraftfahrzeugen – auch bei Holzfeuerungen die Partikelanzahl gemessen wird. Hierfür soll ab 2022 ein Grenzwert von fünf Millionen Partikel je Kubikzentimeter Abgas (cm³) gelten. Die Einhaltung dieser Grenzwerte wird durch den Einbau von Partikelabscheidern erreicht. Durch eine automatische Verbrennungsluftregelung können zudem Fehlbedienungen verhindert und eine emissionsarme Verbrennung des Holzes gewährleistet werden.

Kaminöfen mit Umweltzeichen sollen Mindeststandard werden
Die Jury Umweltzeichen und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordern nun in einem nächsten Schritt, dass die Partikelabscheider zur Pflicht und die damit erreichbaren Grenzwerte zum Mindeststandard werden. Sollten sich diese Forderungen durchsetzen, könnte es zu einer erneuten Verschärfung der Grenzwerte nach der 1. BImSchV kommen.
 
In dicht besiedelten Wohngebieten kann es durch den gleichzeitigen Betrieb vieler Kaminöfen, durch bauliche Gegebenheiten oder bei entsprechender Witterung zu hohen Feinstaubbelastungen kommen. Das Immissionsschutzrecht gibt den Städten und Gemeinden daher heute schon die Möglichkeit, lokal die Nutzung oder Errichtung von konventionellen Holzfeuerungen zu beschränken. Kaminöfen, welche die strengen Umweltkriterien des Blauen Engels erfüllen, sind ab sofort von diesen Verboten ausgenommen.

Unser Tipp:

Wer den Einbau eines Kaminofens plant, sollte mit der Umsetzung noch warten, bis es die Kaminöfen mit dem Umweltzeichen Blauer Engel gibt. Diese werden zwar teurer, aber nicht von einem Nutzungsverbot oder späteren Nachrüstpflicht betroffen sein. Das Angebot an Kaminöfen mit dem Blauen Engel wird künftig im Internet unter https://www.blauer-engel.de/de/produktwelt veröffentlicht.
 
Der Blaue Engel
Über die Auszeichnung mit dem Umweltzeichen der Bundesregierung entscheidet eine unabhängige Jury aus Vertretern von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Produkte oder Dienstleistungen mit dem Blauen Engel müssen über den gesamten Lebenszyklus hohe Umwelt-, Gesundheits- und Gebrauchsanforderungen erfüllen. Die Kriterien dafür werden alle drei bis vier Jahre vom Umweltbundesamt (UBA) überprüft, um die neuesten technischen Entwicklungen zu berücksichtigen.