Haus & Grund Frankfurt
am Main e. V.
Grüneburgweg 64
60322 Frankfurt am Main

Tel.: 069 - 95 92 91 - 0
Fax: 069 - 95 92 91 - 11

Menü
Topthemen

Kellersanierung

Abdichten und trockenlegen

Feuchte Keller sind vor allem in Altbauten ein Problem. Wer seinen Keller sanieren möchte, sollte zunächst die Ursache der Feuchtigkeit feststellen.
 
Ein Keller beziehungsweise der Kellerboden und die Wände müssen sich permanent gegen Feuchtigkeit behaupten – gegen Grundwasser von unten und sickerndem Regen- und Schmelzwasser von oben. Das umgebende Erdreich ist nie ganz trocken. Nur eine leistungsstarke Abdichtung kann die Feuchtigkeit reduzieren. Eine hundertprozentige Abdichtung kann jedoch nicht immer erreicht werden.
 
Ursachensuche

Bei vielen älteren Gebäuden besteht Handlungsbedarf, um die Keller als Lagerraum – oder gar als Wohnraum – nutzbar zu machen. Doch zunächst ist es wichtig festzustellen, woher die Feuchtigkeit kommt. Dringt die Nässe durch die Bodenplatte nach oben, durch die Seitenwände oder beides? Eine weitere Möglichkeit ist Feuchtigkeit, die innerhalb der Außenmauern nach oben steigt. Erst wenn die Ursache feststeht, können die richtigen Maßnahmen zur Abdichtung gewählt werden.
 
Bodenplatte abdichten
Bei Häusern älteren Baujahrs hat man in der Vergangenheit auf eine wirkungsvolle Abdichtung der Bodenplatte oft keinen großen Wert gelegt und einen gewissen Grad an Feuchtigkeit im Kellerboden in Kauf genommen. Ein Keller war kein Wohnraum und eben nie ganz trocken. Leider auch mit den negativen Folgen wie modrigem Geruch und Schimmel bis hin zu Schäden an der Bausubstanz. Feuchte Kellerböden lassen sich aber auch nachträglich abdichten. Die Möglichkeiten einer Abdichtung und die nachträgliche Sanierung von Kellerböden werden von den örtlichen Gegebenheiten wie der Art der vorhandenen Bodenkonstruktion und des Baumaterials bestimmt. Daher sollte für die gewählte Vorgehensweise stets eine Fachfirma zu Rate gezogen werden.
 
Abdichtung von außen
Oft dringt die Feuchtigkeit aber auch durch die Seitenwände ein. Dann ist die Sanierung deutlich aufwändiger und auch teurer. Denn um die Wände dauerhaft trockenzulegen, müssen die Kellerwände komplett freigelegt, also von außen bis auf die Fundamentsohle abgegraben werden. Hier sollte gleich eine umlaufende Drainage verlegt werden, um Stauwasser auf das Grundstück abzuleiten. Dann erfolgt eine bituminöse oder mineralische Abdichtung, meist in Kombination mit einer Perimeterdämmung. Dabei handelt es sich um eine Wärmedämmung erdberührter Bauteile von Gebäuden an ihrer Außenseite.
 
Aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk
Bei dieser Form von Feuchtigkeitsschaden hilft es nicht, die Wände mit einer Abdichtung von außen zu behandeln. Hier können zum Beispiel Horizontalsperren per Injektionsverfahren helfen. Dabei wird über Bohrlöcher ein Acryl-Gel oder ein Harz in die Wand oder auch in das angrenzende Erdreich gepresst – es härtet aus und dichtet das Mauerwerk ab.
 
Das Injektionsverfahren erfordert einen geringeren technischen Aufwand und zählt daher zu den preisgünstigen Abdichtungsverfahren. Die Methode erfolgt erschütterungsfrei und wirkt bei fachkundiger Ausführung nicht auf die Statik des Gebäudes ein. Es eignet sich auch für die nachträgliche Abdichtung von Altbauten, wenn eine Abdichtung von außen nicht möglich ist. Ideal ist das Injektionsverfahren zudem für denkmalgeschützte Bauwerke, da die Außenhaut der Wände nicht beschädigt wird.

Hinweis

Der Erfolg einer Kellerabdichtung ist stark abhängig von einer vorherigen Bauwerksuntersuchung und den Erfahrungen der ausführenden Fachfirma. Ein kompetentes Fachunternehmen sollte durch zahlreiche Referenzen seine Eignung nachweisen können.
 
Keller richtig lüften

Auch eine unzureichende oder falsche Belüftung kann zu hoher Feuchtigkeit im Keller beitragen. Während das Lüften im Winter empfehlenswert und unproblematisch ist, kann es im Sommer auch Schaden anrichten. Denn wer den muffigen Keller an heißen Sommertagen durchlüften möchte, riskiert feuchte Wände. Schuld daran ist der sogenannte Kühlschrank-Effekt: Wenn wir im Sommer eine gut gekühlte Flasche aus dem Kühlschrank nehmen, schlägt sich sofort Kondenswasser an der Oberfläche nieder. Denn warme Luft speichert viel Feuchtigkeit. Gleiches gilt bei der Kellerlüftung. Die Luftfeuchtigkeit in der warmen Luft schlägt sich an den kalten Kellerwänden nieder. Daher gilt für den Sommer: besser nachts lüften, wenn die Außentemperaturen niedriger sind.
 
Tipp
Die Abdichtung des Kellers, eine kontrollierte Lüftung sowie gegebenenfalls eine Dämmung gehen immer Hand in Hand und sollten deshalb auch am besten gemeinsam geplant werden.